Der Ballhof – Foto Ulrich Pucknat.

Der Ballhofplatz lädt vor allem in den Sommermonaten zum Verweilen ein. Das junge Schauspiel und die junge Oper sind in den Spielstätten „Ballhof Eins“ und „Ballhof Zwei“ zu Hause.
Maskerade im Ballhofsaal – Sepiazeichnung von Johann Heinrich Ramberg.

Der Ballhof hat seinen Namen von der 1649 hier errichteten Federballhalle. Das Federballspiel war im 17. Jahrhundert beim Adel sehr beliebt. Doch nur wenige Jahre nach der Errichtung, verschenkte der Herzog die Halle. Ab 1664 fanden dort Tanzbälle, Aufführungen und andere Veranstaltungen statt.
Ballhofstraße 9 – Foto Eugen Heuer.

Anfang des 20. Jahrhunderts bestand Hannovers Altstadt fast ausschließlich aus Fachwerkhäusern. Hier im Bereich des Ballhofes standen die Häuser sehr eng aneinander. In die schmalen Straßen und engen Innenhöfe drang kaum Licht.
Blick in die Küche einer Elendswohnung in der Ballhofstraße 7 – Foto Eugen Heuer.

Auch hinter den Fassaden waren die Lebensverhältnisse in vielen Wohnungen unerträglich geworden. Hier lebten vor allem Arbeiter, Handwerker, Alleinstehende und Geringverdiener.
Die Rückseite der Häuser in der Knochenhauerstraße - Foto Eugen Heuer.

Die Altstadtsanierung begann 1936. Neue Freiräume sollten in dem engbebauten Viertel entstehen. Der historische Ballhof wird erst durch den Abriss der Wohnhäuser wieder freigelegt. Er war zuletzt als Warenlager genutzt worden. Die Stadt kaufte das runtergekommene, historische Gebäude 1936.
Der neugestaltete Ballhofplatz – Foto Wilhelm Meyer.

Noch vor Kriegsbeginn ist dieser Abschnitt der Altstadtsanierung abgeschlossen. Nun wohnen in der Umgebung des Ballhofplatzes vor allem städtische Beamte und Angestellte.
HJ-Aufmarsch auf dem Ballhof - Rasterdruck nach Foto von Wilhelm Hauschild.

Der Ballhofplatz wurde 1939 von den Nationalsozialisten mit einem festlichen Aufmarsch eingeweiht. Im Ballhofgebäude wurde im gleichen Jahr ein Heim der Hitler-Jugend und im Spitta-Haus ein Heim für den Bund Deutscher Mädel untergebracht. Sie werden im Laufe des Krieges zu zentralen Stellen der Organisationen in Niedersachsen. Auf dem Ballhofplatz fanden regelmäßig Rekrutenvereidigungen statt.
Spruch an der Fassade des Spitta-Hauses – Foto Reinhard Gottschalk.

Der Spruch des antisemitischen Schriftstellers Georg Stammler (1872-1948) „Wir Jungen haben die Aufgabe neue Wege zu suchen und zu bahnen, und den Mut, sie zu gehen“ sowie eine „Sig-Rune“ mit Wolfsangel zeugen von der nationalsozialistischen Vergangenheit des Hauses.
Blick auf den Ballhof von der Marktkirche aus – Foto Wilhelm Hauschild.

Die Gebäude des Ballhofes nach dem Zweiten Weltkrieg.