Blick von Süden über die Aegidienmasch, Aquarell von Johann Heinrich Ramberg.

Seit zwischen 1898 und 1902 der Maschpark angelegt wurde, gab es konkrete Überlegungen zu einem Seebecken südlich des Parks. Aber auch ein Sportgelände oder ein Volkspark auf der Fläche der Aegidienmasch wurden in Betracht gezogen. Besonders Karl Thiele (1867-1940), ein Kanusportler und Julius Kettler (1852-1921), Gründer des Heimatbund Niedersachsen, setzten sich für die Anlage eines Sees ein.
Blick vom Rathausturm über die Aegidienmasch. Der Maschsee ist im Bau, der südliche Teil bereits geflutet. Foto von Else Schulze-Gattermann.

Das Gutachten des Wasserbauers Otto Franzius (1877-1936) brachte einen entscheidenden Planungsschub. Der Maschsee wurde 1933 Teil des Gesamtplans zum Hochwasserschutz von Stadtbaurat Karl Elkart (1880-1959). Im Jahr darauf begannen die Bauarbeiten.
Arbeiter beim Ausheben des südlichen Maschseebeckens. Foto von Else Schulze-Gattermann.

Der Bau des Sees wurde durch das NS-Regime als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für seine Zwecke genutzt. Von 1934-1936 wurden tausende arbeitslose Menschen mit wenig maschineller Unterstützung für das Projekt herangezogen.
Eröffnung des Maschsees. Rednerpult am Musikpavillon. Foto von Wilhelm Hauschild.

Am 21.5.1936 wurde der Maschsee eingeweiht. Der damalige Oberbürgermeister Arthur Menge (1884-1965) sprach von einer „Gemeinschaftsarbeit verschiedener Zweige der Stadtverwaltung“, was als Distanzierung von der nationalsozialistischen Interpretation gelesen werden kann.
Maschsee mit Tarnung.

Im Zweiten Weltkrieg war der See durch seine Ausmaße eine gute Landmarke für die alliierten Bomber. Daher wurde versucht, die Fläche mit Flößen aus Weidengeflecht und Tarnnetzen unkenntlich zu machen. Der Maschsee war auch ein Zufluchtsort vor den Bombenangriffen für viele Anwohner.