Die Säule dient der Erinnerung an die hannoversche Beteiligung an der Schlacht bei Waterloo und wurde am 18.6.1832 feierlich eingeweiht. Das verantwortliche Komitee Übergab die Säule bei dieser Gelegenheit in die Obhut des hannoverschen Vizekönigs, Adolph Friedrich, Herzog von Cambridge (1774-1850) als Oberkommandeur der bei Waterloo beteiligten Truppen. Die Tafeln am Sockel listen die Namen der 876 Gefallenen dieser Einheit auf.

Die vom Hofbaurat G.W.L. Laves (1788-1864) entworfene, klassizistische Säule aus Deistersandstein ist 47m hoch mit einem Durchmesser von unter 4m. Im Inneren führt eine Wendeltreppe rund 190 Stufen zur Aussichtsplattform. Gekrönt ist die Säule mit einer aus Kupfer und Eisen gearbeiteten Skulptur, die die Siegesgöttin Viktoria darstellt. Die 6,30m hohe Figur wurde in der Werkstatt des hannoverschen Blecharbeiters Conrad Beckmann (1780-1850) gearbeitet. Bei der Einweihung wurde sie feierlich enthüllt.

Exilhannoveraner hatten sich während der Befreiungskriege gegen Napoleon der britischen Armee angeschlossen. Sie gehörten der King's German Legion (einer für sie geschaffenen Untereinheit) an. Dies erlaubt es hannoverschen Militärs, sich nach Auflösung der eigenen Armee weiter am Kampf gegen Napoleon I. (1769-1821) zu beteiligen. Der Beitrag, den diese Soldaten in der grausamen Schlacht bei Waterloo lieferten, wurde wichtiger Bestandteil der Identität des 1814 ausgerufenen Königreichs Hannover.

Der Platz diente seit seiner Anlegung dem Militär als Bühne - bis 1866 der hannoverschen Armee, danach den in Hannover stationierten preußischen Einheiten, ab 1933 den Nationalsozialisten und nach dem Zweiten Weltkrieg den britischen Besatzern.

Zudem bot sich der Platz für die Ausrichtung von Großveranstaltungen an. Unter anderem wurde bis 1866 jedes Jahr am Jahrestag der Schlacht die Waterloo-Feier zu Füßen der Säule begangen. Zum 100-jährigen Jubiläum fand die Feier zum letzten Mal statt - aufgrund des Krieges weniger pompös mit Gesang und Illumination. Unter Betonung des erfolgreichen deutschen Beitrags von 1815 sollte die Feier 1915 den Kampfeswillen an der „Heimatfront“ stärken. Die Bedeutung der Säule wandelte sich schon Ende des 19. Jahrhunderts, sie wurde vom Gedenkort zum Wahrzeichen der Stadt.