Postkarte von K.Hapke.

Der Beginenturm wurde 1357 als Teil der Stadtbefestigung errichtet. Der 25 Meter hohe Turm war der größte und mächtigste der Stadtverteidigung. Ihm gegenüber auf der anderen Seite der Leine stand damals die Burg Lauenrode. Seinen Namen hat der Turm von den Beginen – einer klosterähnlichen Gemeinschaft von Frauen – in deren Garten der Turm gebaut wurde.
„Hannover, Beginenturm“, Blick von der Inselbrücke. Verlag Zedler & Vogel. Postkarte.

Als im 16. Jahrhundert auf der gegenüberliegenden Seite der Leine die Calenberger Neustadt entstand, verlor der Beginenturm seine Funktion als Verteidigungsturm. Er wurde eine Zeit lang als Gefängnis genutzt.
Blick über die Brücke der Leine. Foto von Emil Gildhorn.

Später benutzte man den Turm dann als Lager für Brennmaterial.
Zerstörtes Zeughaus und teilzerstörter Beginenturm. Foto von Hildegard Müller.

Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden Teile des Turms, das Zeughaus und anliegende Gebäude in Hannover-Mitte stark beschädigt und zerstört.
Stadtbewohner in dem zugeschneiten Stadtviertel Hannover-Mitte. Foto von Willy Bartmer.

Nach und nach wurden die Trümmer des Beginenturms und des umliegenden Stadtviertels aufgeräumt.
Mitte, Am Hohen Ufer. Foto von Hans Wagner.

Der Turm der Marktkirche war bereits wieder aufgebaut. Auch die Ufermauer strahlt in neuem Glanz. Auf der gegenüberliegenden Uferseite wurde die Straße Leibnizufer neu angelegt.
HMH vom Leibnizufer aus, Marktkirche. Foto von Hans Wagner, Städtisches Bauamt. Praun Photo – Kunstverlag, München.

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute der Künstler Karl Hoffmeister den Turm als Wohnung aus. Seit den 1970er Jahren diente der Turm als Kneipe.
HMH und Leine am Abend. Foto von Reinhard Gottschalk.

Im Jahr 2000 wurde an der Außenfassade eine Lichtinstallation von Joseph Kosuth angebracht. Das leuchtende Zitat von Leibniz lautet: „Es gibt nicht Ödes, nichts Unfruchtbares, nichts Totes in der Welt, kein Chaos, keine Verwirrung, außer einer scheinbaren, ungefähr wie sie in einem Teiche zu herrschen schiene wenn man aus einiger Entfernung eine verworrene Bewegung und sozusagen ein Gewimmel von Fischen sähe, ohne die Fische selbst zu unterscheiden.“